Verwirrspiel um Flirt und Treue
Von Günter Jeschke

Mit einer Achterbahn der Gefühle kam die "Komödie im Bayrischen Hof" in das Bürgerhaus Bergischer Löwe. Die Schauspieler Susanne Schäfer und Peter Bongartz sorgten mit der Komödie „Achterbahn“ des Franzosen Eric Assous für ein ausverkauftes Haus.

Peter Bongartz und Susanne Schäfer spielten im Bergischen Löwen. (Bild: Christopher Arlinghaus)


Bergisch Gladbach - Es ist ein Stück mit nachdenklichen Zwischentönen, das an Werke von Eric-Emmanuel Schmitt ("Der Besucher", "Enigma") erinnert. Der grauhaarige Endfünfziger Pierre will die gerade in einer Bar geschlossene Bekanntschaft mit der etwa 30-jährigen Juliette zu einem Liebesabenteuer in seiner Familienwohnung nutzen, denn Ehefrau und Sohn sind gerade auf Skiurlaub. Mit dunkelgrauen Tapeten und Sitzmöbeln sowie fast leeren Stahlrahmenregalen machte diese Bühnen-Wohnung einen sehr nüchternen bis langweiligen Eindruck. In diesem psychologisch geschickt aufgebauten Verwirrspiel (Regie Michael Wedekind) sorgten die Dialoge und die Darstellerkunst für die Farbe. Es knisterte vom ersten Auftritt an kontrastreich zwischen den beiden Akteuren. Handlung gab es wenig, aber viele überraschende Wendungen sorgten für anhaltende Spannung. Unmissverständlich baggerte Pierre seinen Gast an, geriet aber schnell in die Defensive. Wer war diese nur vordergründig schüchterne Juliette? Edel-Prostituierte, Undercover-Reporterin, Detektivin mit Spezialauftrag oder doch nur Kosmetikerin auf Werbetour? Jedenfalls hielt sie die Gesprächs- und Aktionsfäden sehr bald in den Händen.

Wandlungsfähig, facettenreich und glaubwürdig zeigte Susanne Schäfer die verschiedenen Gesichter dieser Frau. Als zunehmend demontierter Frauenheld reagierte Peter Bongartz mit viel Charme, philosophierte bei zunehmendem Alkoholkonsum über die Bedeutung von Lügen am Telefon, über Treue, die nicht der große Liebesbeweis sei, und über das im Alter zur Verführung notwendige Bankkonto. All dieses brachte viele Lacher des Publikums ein, genauso wie die bravourös gespielte Nervosität, als der Möchtegern-Lebemann immer weiter in die Enge getrieben wurde.

Besonders amüsant ging es in Szenen zu, in denen die beiden ein Alibi für eine vermeintliche Liebesnacht konstruieren wollten. Wer den guten und schnellen Angriffen und Paraden der Darsteller aufmerksam folgte, konnte schon frühzeitig auf das vielleicht etwas süßlich-kitschige Ende schließen. Aber das tat diesem witzigen und temporeichen Schlagabtausch zweier Schauspieler von Format keinen Abbruch. Das Publikum amüsierte sich und applaudierte kräftig.

Kölner Stadtanzeiger

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